Im Weiler Walchau steht in unmittelbarer Nähe des Gasthofs Dandler eine große, gemauerte Kapelle. Der einjochige Bau mit steilem Satteldach, geradem Chorschluss und verschindeltem Fassadendachreiter mit geschwungenem Zeltdach weist an den Außenwänden eine zarte architektonische Gliederung auf (Flatschen, Gesimse, Hohlkehlen). Am Giebel über dem rechteckigen Eingang ist ein dreieckiges Stuckfeld angebracht, das ursprünglich wohl mit einer Malerei (oder Innschrift) versehen war. Die beiden großen seitlichen Spitzbogenfenster und zwei spitzbogige Blendnischen am Giebel der Chorwand lassen den neugotischen Baustil der Kapelle bereits erahnen, der im hellen spitzbogengewölbten Innenraum umso deutlicher zu erkennen ist. Den gesamten Chorraum nimmt eine große Lourdesgrotte ein, die durchwegs aus Tuffsteinen besteht und im Gnadenbild eine Nachahmung der Gottesmutter von Lourdes besitzt, die durch ein verstecktes Fenster in der Chorwand indirekt beleuchtet wird.
Über die Geschichte der Kapelle ist nichts bekannt. Sie mag um die Jahrhundertwende wohl anstelle eines barocken Vorgängerbaues errichtet und - auf Grund ihrer Lage an der alten Straße nach Hochfilzen - früher oft von Fuhrleuten und Wanderern besucht worden sein.
Auch heute noch befindet sich das Kirchlein in gutem Zustand und wird liebevoll gepflegt und geschmückt.