Im Ortsteil Pfaffenschwendt steht etwas erhöht am Straßenrand eine verhältnismäßig große, turmlose Kapelle mit steilem, weit vorspringedem Satteldach, einjochigem Langhaus und stark eingezogenem dreiseitigem Chor mit geradem Schluss. Die segmentbogige geschlossenen Seitenfenster und das segmentbogige Portal sind mit einfachen Putzfaschen versehen. Am Giebel wurde 1977 von Heinrich Müller ein neues Wandbild (Madonna mit Leonhard und Florian) angebracht und mit der Jahreszahl 1777 versehen, die wohl von einem früheren Fresko übernommen wurde und mit dem Erbauungsdatum der Kapelle identisch sein dürfte.
Durch eine Holztüre mit barockisierendem Fischgratmuster betritt man den flach kreuzgewölbten Innenraum mit Stichkappen und kräftiger architektonischer Gliederung (Pilaster, Gesimse, Stuckleisten). In den beiden mittleren Gewölbefeldern zeigen vierpassförmige, von einer profilierten Stuckleiste gerahmte Deckenbilder das Fegefeuer (eine so genannte Fons pietatis-Darstellung: aus den Wunden des Gekreuzigten ergießt sich das Blut Christi öauf die armen Seelen) und die hl. Dreifaltigkeit. Die stark übermalten Fresken, zwischen denen origineller Stuckdekor angebracht ist (vier polychrome Engelsköpfe umrahmen eine Rose), stammen wohl aus der Erbauungszeit.
Am linken Pfeiler der Chorwand befindet sich eine kleine Lourdesgrotte (um 1900), am rechten hängt ein geschnitztes Rokoko-Kruzifix von guter künstlerischer Qualität. Außerordenltich reizvoll und von volkskundlicher Bedeutung sind die 14 auf Holz gemalten Stationsbilder aus dem späten 18. Jahrhundert. Auch der fast quadratische Chorraum trägt ein flaches Kreuzgewölbe. In der Altarwand hängt ein stark übermaltes, oben halbrund ausgeschwungenes Ölbild aus der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Madonna mit Kind, darüber vier Putti und das Auge Gottes) in reich geschnitztem, unschön mit silbergrauer Farbe übermaltem Rokoko-Rahmen. Vom Scheitelpunkt des Gewölbes hängt eine spätbarocke geschnitzte Heilig-Geist-Taube. Die Altarmensa ist mit einem derb beschnitzten, plump marmorierten Antependium versehen. Die einfachen, braun gebeizten Holzbänke mit geschnitzten Bestuhlwangen stammen noch aus der Erbauungszeit.
Die Kapelle hat als sakraler Mittelpunkt des Dorfes geschichtliche und kulturelle Bedeutung. Der gepflegte Zustand der Kapelle beweist, dass sie auch heute noch von der heimischen Bevölkerung besucht wird und für das religiöse Leben in Pfaffenschwendt eine nicht unbedeutende Rolle spielt.