Bildung und Erziehung

Grafik Bildung und Erziehung

3.1 Bildungsplan

3.1.1 Soziale und emotionale Beziehung

Fotos mit vielen Händen drauf

Emotionale Kompetenz und soziales Verhalten sind Grundvoraussetzungen für die Bewältigung des Lebens. Stabile und sichere Beziehungen vermitteln Kindern Geborgenheit, tragen zum kindlichen Wohlbefinden bei und fördern das Vertrauen in sich selbst und in die Umwelt. (-> Ich-Kompetzenz)
Zu lernen, mit den eigenen und den Gefühlen anderer umzugehen, ist eine bedeutsame Entwicklungsaufgabe.

Für uns bedeutet das:

Das Leben in unserem Kindergarten ermöglicht es den Kindern gemeinschaftsfähig zu werden, sich zugehörig fühlen zu können, bereit und im Stande zu sein, das soziale Miteinander zu gestalten und Verantwortung zu übernehmen. Unsere Kinder entwickeln Interesse an anderen, knüpfen und pflegen Freundschaften und wirken bei Entscheidungen in der Gruppe mit. Sie lernen soziale Fähigkeiten wie Hilfsbereitschaft und Toleranz. Durch eine positive Selbstwahrnehmung lernen die Kinder das Denken, Fühlen und Handeln anderer zu verstehen und zu respektieren.

Das unterstützen wir durch:

  • Vorbildwirkung
  • verschiedene Sozialformen
  • Mitgestaltung der Kinder beim Tagesablauf
  • Verantwortung übertragen
  • altersgemischte Gruppe
  • Verantwortung übertragen
  • altersgemischte Gruppe
  • und vieles mehr ...

3.1.2 Ethik und Gesellschaft:

Eine junge und eine ältere Hand

Ethik befasst sich mit Fragen nach den Werten und der Würde des Menschen, sowie nach gerechtem und ungerechtem Handeln. Werte spiegeln die Umgangsformen und Lebensverhältnisse der derzeitigen Gesellschaft wieder und prägen den Menschen hinsichtlich seines Fühlens, Denkens und Handelns.

Für uns bedeutet das:

Durch unsere Vorbildwirkung bereiten wir die Kinder auf ein Leben in einer demokratischen Gesellschaft, in der verschiedenartige Meinungen vertreten werden, vor. Wir nehmen Besonderheiten, Begabungen, religiöse Zugehörigkeiten und verschiedene Kulturen an.
In unserem Kindergarten wird eine vorurteilsbewusste Pädagogik angewendet.

Das unterstützen wir durch:

  • Einüben in demkratisches Verhalten
  • Wahrnehmungsspiele (Kinder-Schutz-Box)
  • Bereitschaft zum Teilen
  • gemeinsame Feste
  • Kontakt zum Altenwohn- und Pflegeheim
  • und vieles mehr ...

3.1.3 Sprache und Kommunikation:

Hand mit einem Stoffbären

Sprache und das wichtigste Medium zur Auseinandersetzung eines Menschen mit seiner Welt:
Sprache ist notwendig, um Gefühle und Eindrücke in Worte zu fassen und damit sich selbst und andere zu verstehen. Sie ist die Grundlage für die Gestaltung sozialer Beziehungen und die Partizipation am kulturellen und politischen Leben. Sprache trägt wesentlich dazu bei, Handlungen zu planen, Informationen aufzunehmen, zu verarbeiten und weiterzugeben. Sprachkompetzenz ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Bildungsbiographie.
Für Kinder mit Sprachdefiziten besteht die Möglichkeit, im Rahmen eines Sprachförderprogrammes des Landes Tirol, im Kindergarten an der Sprachförderung teilnehmen zu können.
Im Rahmen des Vorsorgeprogramms werden unsere Kinder von einer Logopädin untersucht.

Für uns bedeutet das:

Wir schaffen eine sprachfördernde Atmosphäre und nutzen Alltagssituationen als Anlass zur Förderung der Sprachentwicklung. Sprachförderung, die wir im Kindergarten leisten, hilft mit, das Selbstbewusstsein sowie die Sozial- und Sachkompetenz des Kindes zu stärken und seine Startchancen in der Schule zu verbessern. Wir achten auf eine wertschätzende Sprachkultur, das heißt, Kinder sollen reden, aber auch zuhören können; jemanden ausreden lassen und andere Meinungen akzeptieren. Es ist uns im Kindergarten Fieberbrunn ein Anliegen die Kinder dahingehend zu befähigen, ihre Beobachtungen, Gefühle, Bedürfnisse und Wünsche verbal auszudrücken, um so Konflikte gewaltfrei lösen zu können.

Das unterstützen wir durch:

Die Sprachförderung des Kindes erfolgt ganzheitlich und mit allen Sinnen, durch seinen Bewegungsdrang, seiner Neugier, seiner Liebe zu Rhythmus und Musik. Die Förderung der Sprache findet also beim Singen, Werken, Malen, Spielen, Erkunden, Untersuchen, Experimentieren ebenso statt, wie beim Betrachten eines Bilderbuches, bei einem Gespräch mit einem einzelnen Kind oder mti der gesamten Gruppe, bei Fingerspielen, Reimen, usw.

3.1.4 Bewegung und Gesundheit:

Hand mit BallBewegungserfahrungen sind die Basis der frühkindlichen und vorschulischen Erziehung und sollten deshalb im Alltagsleben der Kinder berücksichtigt werden.
Es ist sehr wichtig, dass Kinder sich ausreichend bewegen, da Bewegung mit allen anderen Förderungsbereichen gekoppelt ist. Eine gute Körperbeherrschung wirkt sich positiv auf Feinmotorik, Selbstständigkeit und Selbstbewusstsein der Kinder aus.
Gesundheit stellt die Vorassetzung für eine positive, persönliche, soziale und ökonomische Entwicklung dar und ist ein wichtiger Bestandteil von Lebensqualität.

Für uns bedeutet das:

In unserem Kindergarten machen die Kinder eigene Körpererfahrungen. Eigene Grenzen und Fähigkeiten in Bezug auf Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit und Koordination werden erfahrbar. Unsere Kinder treten untereinander in Kontakt, lernen Rücksicht auf andere zu nehmen, gemeinsam Aufgaben zu lösen und sich Mut zuzusprechen.
Materialien und Gegenstände können über Bewegungen erkundet und ihre Eigenschaften dadurch erfahren werden.
Gleichgewichtssinn, Reaktionsfähigkeit, räumliche Orientierung, Koordination, Ausdauer und Geschicklichkeit werden bei uns gefördert und die Muskulatur gestärkt.
Eine positive Grundeinstellung zum eigenen Körper und das Wissen über präventive Maßnahmen zur Gesunderhaltung unterstützen unsere Kinder dabei, selbstbestimmt Verantwortung für ihren Körper und ihr Wohlbefinden zu übernehmen. Uns ist es besonders wichtig, dass Kinder für sich sleber Sorge tragen können und sich an Sauberkeits- und Gesundheitsregeln halten lernen.

Das unterstützen wir durch:

  • Tägliche Nutzung der Bewegungsbaustelle und des Bewegungsraums
  • Turneinheiten
  • Naturtage
  • Zahnprophylaxe
  • gesunde Jause/Wasser trinken
  • Hygiene (Hände waschen ...)
  • Zusammenarbeit mit heimischen Vereinen (Ortbäuerinnen, ...)
  • und vieles mehr

3.1.5 Ästhetik und Gestaltung:

Hand mit PinselDer Ursprung des Gestaltens liegt im kindlichen Bedürfnis mit seinem Körper, mit Dingen und Materialien experimentierend, erforschend, entdeckend zu hantieren.
Über dieses aktive und lustvolle Begreifen, Fühlen, Tasten und Probieren entwickelt das Kind äußere Welterfahrung. Die innere Selbsterfahrung wird durch intensive Beschäftigung mit den unterschiedlichsten Materialien entwickelt.

Für uns bedeutet das:

Wir bieten ein reichhaltiges Materialangebot und entsprechende räumliche Voraussetzungen. Bei der Gestaltung steht vor allem die Kreativität der Kinder im Vordergrund. Sie dürfen ihre eigenen Ideen und Fantasien ausleben, Farben und Materialien ausprobieren und mit ihnen experimentieren.
Es ist uns sehr wichtig, dass wir diese Entwicklung der Kinder unterstützen, dass wir sie selbstständig und kreativ gestalten lassen und ihnen das dazu nötige Material anbieten. Um die Werkfreude der Kinder anzuregen, sammeln wir Bastelmaterialien. Unsere Kinder können mit den Materialien beliebig gestalten und ihrer Fantasie freien Lauf lassen.

Das unterstützen wir durch:  

  • tägliche Nutzung vom Werkraum
  • bereitstellen von Werkzeugen/Materialien
  • freies Gestalten mit verschiedenen Materialien
  • und vieles mehr

3.1.6 Musik:

trommelnde HändeMusik hat eine große Bedeutung für Kinder und ist ein Tor zur Sprache. Sie drückt Freude und Gemeinschaft aus, die die Kinder erleben und spüren können. Kinder entfalten beim Spielen mit Musik ihr kreatives Potential und werden in ihrem emotionalen Erleben angesprochen.
Das Kind bekommt ein Gefühl für Sprachrhythmus und trainiert gleichzeitig einen gleichmäßigen Sprachfluss. Klang- und Lautbildung, die Sprachmelodie, die Wort- und Satzbildung, die Kommunikation und der Wortschatz werden spielerisch geübt und erweitert.

Für uns bedeutet das:

In unserem Kindergarten erleben die Kinder eine Fülle von musikalischen Erfahrungen, entdecken Rhythmen, verschiedene Klangfarben und Melodien.
Wir stellen ein stimmliches Vorbild dar und regen die Kinder zum Horchen und Nachahmen an. Weiters bieten wir den Kindern die Möglichkeit zur Handhabung von Geräusch- und Klanginstrumenten und lassen sie diese erproben und damit experimentieren.

Das unterstützen wir durch:

  • tägliches Singen mit Gitarrenbegleitung
  • themenbezogene Lieder
  • Tänze
  • Herstellen von Instrumenten
  • musikalische Festgestaltung
  • und vieles mehr

3.1.7 Natur und Technik:

eine Stoffpupe wird mit der Lupe begutachtetEs ist sehr wichtig, Kinder für Vorgänge in der Natur zu begeistern und ihnen Sinneszusammenhänge anschaulich nahezubringen. Kinder können sich dabei Wissen durch praktisches Tun, Experimentieren, Ausprobieren, Beobachten und Vergleichen, selbst aneignen.
Durch selbstständiges Experimentieren und Beoabachten, kann das Kind wertvolle Grundeinsichten in Naturvorgänge und Sachzusammenhänge erwerben, die auch für das aufbauende schulische Lernen eine gute Basis darstellen.
Bereiche der Umwelterziehung sind zum Beispiel die Auseinandersetzung mit dem Umweltschutz und das Kosnumverhalten.

Für uns bedeutet das:

Unsere Kinder lernen beim Experimentieren genau zu beobachten, wahrzunehmen und das Wahrgenommene in Sprache umzusetzen. Realistische Zusammenhänge können durch eigenes Forschen und Entdecken erkannt werden. Wir regen die Neugier und den Forscherdrang der Kinder an. Erklärungen für die Beobachtungen können gesucht werden. Die Fragen der Kinder werden von uns beantwortet.
In den Bereichen der Umwelterziehung versuchen wir, die Kinder zu einem bewussten Umgang mit der Natur und dem Konsumverhalten vorzubereiten.

Das unterstützen wir durch:

  • Experimente/Naturphänomene
  • Bepflanzen und Säen
  • Lupengläser/Mikroskop sachgerecht benutzen
  • Terrarium
  • Projekte
  • Konsumgüter sinnvoll und sachgerecht benutzen
  • Naturtage
  • und vieles mehr

3.2 Das letzte Jahr vor der Schule

Schulvorbereitung bedeutet für uns die ganzheitliche Förderung des Kindes währen des gesamten Kindergartenbesuches. Die Schulvorbereitung besteht in unserem Kindergarten aus den emotionalen-, sozialen-, kognitiven- und motorischen Bereichen.
Die Spielfähigkeit ist die Basis für den Aufbau und Ausbau von Fertigkeiten, als Vorbereitung auf die Schule. Im Spiel werden die Kinder für Lernreize offen, lassen diese zu und versehen sie mit einer persönlichen Wertigkeit. Dazu erarbeiten wir mit den Kindern ein Protfolio, in dem ihr Können und ihre Stärken festgehalten werden. Jährlich findet ein Vorschulausflug statt.

Die Vorbereitung auf die Schule unterstützen durch:

  • das Erlernen von sozialen Fähigkeiten (zuhören können, sich in einer Gruppe angesprochen fühlen, Regelbedeutung erfassen und Regeln einhalten können, ...)
  • die Stärkung der emotionalen Fähigkeiten (Belastbarkeit besitzen, Frustrationstoleranz, Neue/Unbekannte Situationen angstfrei wahrnehmen, ...)
  • den Ausbau der motorischen Fähigkeiten (visu - motorische Koordination, Finger- und Handgeschicklichkeit besitzen; Gleichgewichts-, taktile und kinästhetische Wahrnehmung erwerben; graphomotorische Übungen, ...)
  • die Erweiterung der kognitiven Fähigkeiten (Konzentrationsfähigkeit, Ausdauer und Aufmerksamkeit besitzen; ausgeprägtes auditives Kurzzeitgedächtnis, auditive Merkfähigkeit und ein visuelles Gedächtnis haben: logisches Denken, ...

grafische Darstellung für den IQ

 

3.3 Inklusion

Inklusion bedeutet, dass alle Menschen in unserer Gesellschaft grundsätzlich gleichberechtigt leben und es keinen Untschied macht, ob jemand besondere Bedürfnisse hat oder nicht. Unterschiede sind ganz normal. Vielfalt ist willkommen. Das gilt für alle Menschen - für Menschen mit besonderen Bedürfnissen, ist es aber oft keine Selbstverständlichkeit. Wir bieten einen Rahmen, in dem sich Kinder nach ihrem jeweiligen Entwicklungsstand und mit ihrem individuellen Potential entwickeln können.
Oft erkennen wir Pädagoginnen im Laufe des Jahres, dass ein Kind aufgrund seiner Bedürfnisse integrative Unterstützung braucht. Dafür stellt das Land in Zusammenarbeit mit der Gemeinde, Stützkräfte zur Unterstützung in der Gruppe zur Verfügung. Besonders wichtig ist für uns dabei die wertvolle Unterstützung durch die ambulante Sonderkindergartenpädagogin. Die Verantwortung obliegt trotzdem der Kindergartenpädagogin.

3.4  Interkulturelle Arbeit

Grundvoraussetzung ist der Respekt vor der Würde jedes Kindes und der Respekt vor der Überzeugung anderer. Eltern und Kinder erfahren in unserem Kindergarten, dass sie wegen einer anderen Kultur nicht vereinnahmt oder ausgegrenzt werden.
Unterschiedliche Traditionen, die bei uns im Haus vertreten sind, können als Basis für ein respektvolles Miteinander genützt werden.

3.5 Feste und Feiern

Damit der Gemeinschaftssinn gefördert und das soziale Zusammenleben gestärkt wird, gestalten wir während des gesamten Kindergartenjahres verschiedenste Fest und Feiern. Einige Feste dürfen wir mit den Bewohnern des Altenwohnheims und den Familien erleben.
Wir bereiten gemeinsam mit den Kindern die Feste vor. Beliebte Feste sind: Kindersegen, Lichterfest, Nikolaus, Faschingsumzug und noch einige mehr.
Ganz besonders wichtig ist, für jedes einzelne Kind, die Geburtstagsfeier in der jeweiligen Gruppe. Dabei steht das Geburtstagskind den ganzen Tag im Mittelpunkt.

3.6 Beobachten, Planen, Reflektieren, Dokumentieren

Die wesentlichen Grundpfeiler unserer Arbeit sind:

1.Beobachtung

2. Planung

3. Reflexion

4. Dokumentation

 

1.     Für uns bedeutet Beobachtung die differenzierte Wahrnehmung des Kindes, seiner Gefühle und Fähigkeiten, seines Sozialverhaltens und seiner Entwicklung. Es geht uns nicht darum, Kinder an ihren Stärken und Schwächen zu messen. Um sie in ihrer Einzigartigkeit wahrzunehmen, muss der Blick frei sein von eigenen (vorgefassten) Meinungen. Beobachten ist mehr als nur Zusehen und Hinschauen. Schriftliche Notizen sind besonders wichtig, da sie uns bei Elterngesprächen unterstützen.

2.     Anknüpfend an das Beobachten ist Planung ein sehr kreativer Prozess. Wir nehmen Anregungen und Ideen auf (ausgehend von der Beobachtung der Kinder; Fachgespräche mit Kolleginnen; Impulse, die von den Bildungsmitteln ausgehen). Planen stellt zunächst ein Sammeln von Ideen und Materialien dar. Die Schwerpunkte orientieren sich dabei an den Bedürfnissen der Kinder. Dabei ist eine vorbereitete Umgebung besonders wichtig. Wir arbeiten nach dem gesetzlichen Bildungsrahmenplan, dem ein ganzheitliches Konzept zugrunde liegt.

3.     Unter Reflexion verstehen wir eine rückblickende, kritische Betrachtung (positiv und negativ) unserer Bildungsarbeit. Aus der sich neue Anregungen, Ideen und Impulse entwickeln. Wir sehen es als Notwendigkeit, uns immer wieder selbst zu hinterfragen und dabei das eigene Verhalten und die Beziehung zu den Kindern und Kolleginnen kritisch zu analysieren.

4.      Jedes Kind hat seinen eigenen, unverwechselbaren Weg der Entwicklung und des Lernens. Wir sehen es als wichtige Aufgabe, die individuellen Entwicklungs- und Lernwege der Kinder genau zu verfolgen und diese auch zu dokumentieren. Aus diesem Grund führen wir mit jedem Kind ein Portfolio, in dem wichtige Entwicklungsschritte und erreichte Bildungsziele dokumentiert und reflektiert werden. Es wird zu Beginn der Kindergartenzeit begonnen und kontinuierlich bis zum Schuleintritt weitergeführt. Das Portfolio kann jederzeit von den Eltern eingesehen werden. Diese Mappen sind für Kinder etwas sehr Persönliches und dürfen von anderen Personen nur mit Zustimmung des Besitzerkindes betrachtet werden.


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