Grundlagen und Ziele

2. Grundlagen unserer pädagogischen Arbeit und ihre Ziele

2.1 Der Bildungsauftrag und die Ziele in unserem Kindergarten:

 Wie entscheidend die ersten Lebensjahre für die Erziehung und Bildung der Kinder sind, belegen Erkenntnisse der modernen Hirnforschung. Daher sehen wir es als unsere Aufgabe, die Kinder in ihrer Entwicklung ganzheitlich zu fördern um den Bildungs- und Erziehungsauftrag im elementaren Bildungssystem zu erfüllen.
Wir arbeiten angelehnt an Reggio – Pädagogik und die Offene Arbeit. Dies wird sichtbar in „Villa Kunterbunt“, Funktionsbereiche und sprechende Wände.
Ein großes Ziel unserer pädagogischen Arbeit ist es, die Selbstständigkeit und das Selbstwertgefühl der Kinder zu stärken. Deshalb arbeiten wir bedürfnis- und situationsorientiert nach dem neuesten Stand der Pädagogik.
Sehr wichtig ist es uns, den Kindern die Wertschätzung gegenüber der Natur zu vermitteln.
Bei unseren regelmäßigen Naturtagen legen wir großen Wert darauf, dass die Kinder die Natur mit allen Sinnen erfahren und wahrnehmen können.
In der Orientierungsphase haben die Kinder die Möglichkeit unterschiedlichste Angebote raumübergreifend zu nutzen. Es bietet den Kindern Wahlfreiheit, ist weniger Einengung, hilft entscheiden zu lernen und weckt die Neugierde.
Jung und Alt, eine besondere Verbindung: Das soziale Miteinander ist eine der wichtigen Aufgaben unserer Kindergartenarbeit. Seit Herbst 2011 befinden wir uns mit dem Altenwohn- und Pflegeheim in einem Gebäude, deshalb haben wir unseren Kindergarten zu einem "Ort der Begegnung" erklärt. Diese Besonderheit ermöglicht uns den Kontakt zu den Senioren, wodurch die Kinder Toleranz, Wertschätzung und Hilfsbereitschaft erfahren.

2.2. Unsere Kinder sind:

 …einzigartig; die liebevolle, klare Führung brauchen und sich bei uns in ihrer Einmaligkeit angenommen fühlen. Unsere Kinder sollen lernen, eigenverantwortlich zu leben und zu handeln. Dies bedeutet, dass sie sich ihrer selbst bewusst sind und dass sie ihre eigenen Fähigkeiten und Stärken kennen. Wir unterstützen sie dabei, dass sie lernen ihre Gefühle zu regulieren und zu selbständigem Denken und Urteilen in der Lage sind.  Gerade in der heutigen Zeit brauchen Kinder mehr denn je die Herausforderung an das eigene Denken, Erleben, Fühlen und Handeln, denn die künstlichen Bilder aus den Medien verändern zunehmend die konkrete, reale Begegnung der Kinder mit ihrer Umwelt. 

2.3 Stellenwert des Spiels

 Die Kinder erschließen sich die Welt vorwiegend im Spiel.
Spielen bedeutet Arbeit für die Entwicklung der Kinder und wird durch die richtigen Rahmenbedingungen und mit sorgfältig ausgewähltem Material unterstützt.

Spielen mit gutem Material regt die Phantasie des Kindes an, fordert zum schöpferischen Denken heraus, fördert die körperliche und soziale Entwicklung.
Spiel ist Bildung. Für uns bedeutet das, dass wir den Kindern genügend Raum und Zeit geben, damit sie ihr Spiel ohne Unterbrechung ausleben und eigene Lösungsstrategien finden können.
Bei uns im Kindergarten können die Kinder das Spielmaterial, den Spielort, den Spielpartner und die Spieldauer selbst wählen, damit Lernprozesse gefördert werden und die Ich-Kompetenz gestärkt wird.

2.4 Kinderrechte

Eine der primärsten Voraussetzungen um ein Zusammenleben zu ermöglichen sind die Rechte des Menschen.
Wir, im Kindergarten Fieberbrunn, empfinden es als unsere Pflicht, Kinderrechte im Alltag umzusetzen und einzuhalten.

Die folgenden Rechte haben wir aus einer Vielzahl ausgewählt, da sie uns besonders wichtig erscheinen.

·       Das Recht auf Gemeinschaft und Solidarität in der Gruppe.

·       Das Recht in Ruhe gelassen zu werden, sich zurückzuziehen.

·       Das Recht zu schlafen oder sich auszuruhen, wenn es müde ist, aber nicht „schlafen zu müssen“.

·       Das Recht auf einen individuellen Entwicklungsprozess und sein eigenes Tempo dabei.

·       Das Recht auf Hilfe und Schutz bei der Verarbeitung von gewalttätigen und zerstörerischen Situationen.

·       Das Recht, so akzeptiert zu werden, wie es ist.

·       Das Recht auf aktive, positive Zuwendung und Wärme.

·       Das Recht auf Spielen und darauf, sich Spielgefährten selbst auszusuchen.

·       Das Recht auf selbstbewusste, verantwortungsbewusste und engagierte Bezugspersonen.

·       Das Recht auf eine gleichwertige Beziehung zu Erwachsenen.

·       Das Recht zu forschen und zu experimentieren, vielfältige Erfahrungen zu machen.

·       Das Recht mit Gefahren umzugehen.

·       Das Recht, die Konsequenzen des eigenen Handelns zu erfahren.

·       Das Recht, sich im Rahmen seiner Fähigkeiten dort aufzuhalten wo es will.

·       Das Recht auf eine vielfältige, anregungsreiche und gestaltbare Umgebung.

·       Das Recht auf eine gesunde Ernährung.

·       Das Recht auf eine Essenssituation, die entspannt und kommunikativ ist, auf Essen als sinnliches Erlebnis.

·       Das Recht zu essen und zu trinken, wenn es Hunger und Durst hat.

·       Das Recht, die eigenen Bedürfnisse im Sinne einer gesunden Entwicklung zu entfalten.

 

2.5 Rolle der Pädagogin

Wir begegnen den Kindern mit Wertschätzung und Vertrauen und achten auf ihre Bedürfnisse und Interessen. Wir begleiten die kindlichen Entwicklungen durch eine vorbereitete Umgebung, verschiedene Angebote und Aktivitäten, die die Kinder herausfordern und ganzheitlich ansprechen. Die Grundlage für die Gestaltung der vorbereiteten Umgebung bilden die Beobachtung, die Dokumentation und der Austausch im Team.

Unsere Fachkompetenz erweitern wir durch ständige Fort- und Weiterbildungen in den Bereichen Pädagogik, Psychologie, Soziologie und den verschiedenen Bildungsbereichen.

Diese sind Voraussetzung für eine entwicklungsangemessene, fachlich-fundierte Arbeit. Unsere Reflexion des eigenen Handelns trägt zur Weiterentwicklung bei.

2.6 Rolle der Eltern

Aus dem: „Tiroler Kinderbildungs- und Kinderbetreuungsgesetz § 4 Grundsätze“

(1)   „Die Bildung, Erziehung, Betreuung und Pflege von Kindern in Kinderbetreuungseinrichtungen erfolgt unter besonderer Berücksichtigung des Kindeswohls familienunterstützend und familienergänzend in Zusammenarbeit zwischen Eltern, Betreuungspersonen, dem Erhalter und dem Land Tirol.

Die Eltern sind die wichtigste Bezugsperson, wir Pädagoginnen agieren als unterstützende Begleitung. Elternwissen und unser Erzieherwissen sollten sich ergänzen. 

Rückmeldung und respektvolle Kritik sind erwünscht. Wir bitten aber um Verständnis, dass bestimmte Regeln zur Gewährung eines notwendigen Ablaufs für die Kinder einzuhalten sind. 

 

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